Geschichte des Tarots
Sowohl über die Geschichte des Tarots als auch über seine Namensherkunft gibt es kaum fundierte und gesicherte Nachweise, sodass um die Entstehung der Tarotkarten viele Sagen-Geschichten ranken, die auf keinen nachweisbaren Grundlagen fundieren.
Gesichert ist jedoch, dass das Wort Tarot aus dem Französischem stammt und als Bezeichnung für ein Kartenspiel genutzt wird, das im Deutschen Tarock oder im Italienischen Tarocchi genannt wird.
Aber der genaue Grund, warum Tarotkarten nun als Tarotkarten bezeichnet werden, bleibt bis heute unklar.
Das Trionfi-Spiel Visconti-Sforza-Tarot als ältestes Tarotkartendeck
In Europa lässt sich die Verbreitung von Spielkarten anhand vieler erhaltener amtlich dokumentierter Kartenspielverbote ab dem 14. Jahrhundert nachweisen.
Die Tarotkarten fanden damals allerdings noch keine Erwähnung.
Das älteste den heutigen Tarotkartendecks ähnliche Trionfi-Spiel entstand ca. zwischen 1418 - 1425 in Italien und wird heute als das Visconti-Sforza-Tarot bezeichnet.
Vermutlich bestand das Visconti-Sforza-Tarot aus sechzig Karten, wobei auf ca. sechzehn Karten griechische Gottheiten abgebildet waren.
Weiterentwicklung der Tarotkarten
Zwischen 1490 - 1510 entwickelte sich die französische Stadt Lyon zu einer Hochburg des Spielkartendrucks, die massenhaft Spielkarten produzierte und nach ganz Europa exportierte.
In dieser Zeit wurde das Tarotkartenspiel weiter entwickelt, wodurch das Tarotkartendeck Tarot de Marseilles entstand und seine Verbreitung fand.
Etablierung der Tarotkarten als Instrumente der Zukunftsdeutung und Selbsterkenntnis
Ab dem Jahre 1781 wurden Tarotkarten zur Zukunftsvorhersage herangezogen, nachdem der Schweizer Geistliche und Freimaurer Antoine Court de Gébelin in seinem Buch auf die geheimnisvolle Symbolik des Tarots des Marseilles hindeutete.
So erfreuten sich die Tarotkarten im 18. Jahrhundert durch ihre Nutzung zur Zukunftsdeutung einer hohen Beliebtheit.
Im Jahre 1888 wurde in England die okkultistisch-esoterische Gesellschaft namens Hermetic Order of the Golden Dawn (Hermetischer Geheimorden der goldenen Morgenröte) gegründet.
Durch intensive Beschäftigung der Ordensmitglieder mit okkulten und esoterischen Themen etablierten sich Tarotkarten nicht nur als Instrumente zur Zukunftsdeutung, sondern auch als wichtige Werkzeuge zur Gewinnung von Selbsterkenntnis.
Entstehung des bekannten Rider-Waite-Tarots
Zusammen mit der amerikanischen Künstlerin Pamela Colman Smith erschuf der Engländer Arthur Edward Waite das heute wohl bekannteste Tarotkartendeck namens Rider-Waite-Tarot.
Dessen Namensteil Rider geht auf den Londoner Verleger Rider & Son zurück, der die Tarotkarten des Rider-Waite-Tarotkartendecks druckte und veröffentlichte.
Sowohl Pamela Colman Smith als auch Arthur Edward Waite waren Mitglieder des Geheimordens Hermetic Order of the Golden Dawn.
Das Besondere am Rider-Waite-Tarot ist die Bebilderung der 40 Zahlenkarten mit verschiedensten Szenerien durch Pamela Colman Smith.